Gut Metgethen in Ostpreussen

mögliches Zwischenlager...


Ein Objekt, das in verschiedenen Hinweisen als mögliches Versteck des Bernsteinzimmers genannt wird, ist der Ort Metgethen, 8 km westlich von Königsberg, und das in unmittelbarer Nähe liegende Gut Groß-Friedrichsberg.

Auch der Umstand, daß sich in Metgethen und Umgebung der stellvertretende Reichskommissar Paul Dargel niedergelassen hatte, läßt diesen Ort als mögliches Versteck von Kunstwerken erscheinen. Dargel war in der Ukraine Kochs rechte Hand beim Kunstraub gewesen. Er hatte sich dazu eine besondere Abteilung geschaffen, die unter der Leitung eines Regierungsdirektors Habich stand.

Und schließlich mußte Metgethen bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer besonders interessant werden, weil sich in unmittelbarer Nähe, in Großfriedrichsberg, ein Landgut befand, das Koch als sein Eigentum betrachtete, während es tatsächlich der Ostpreußischen Landgesellschaft gehörte.

Ab Februar 1945 verlief die Front nur wenige Kilometer nördlich des Gutes, es diente gleichzeitig als Stützpunkt für das Königsberger Festungsregiment 2. Nach Angaben eines Angehörigen dieses Regimentes, der sich in der zweiten Februarhälfte zehn Tage auf dem Stützpunkt befand, soll in den Räumen des Gutes auch das in Kisten verpackte Bernsteinzimmer eingelagert gewesen sein. Mehrere der dort befindlichen Offiziere gaben ihm gegenüber an, eine der Kisten geöffnet und darin Teile des Bernsteinzimmers gesehen zu haben. Unser Informant aus Plauen hat leider nicht mit eigenen Augen den Inhalt der Kisten gesehen, aber er erinnert sich sehr deutlich der überschwenglichen Schilderungen über die Schönheit der Bernsteinarbeiten, wie sie ihm einige der Offiziere gaben. Während des Aufenthaltes unseres Informanten auf dem Gut wurden sehr viele Sachen verladen und abtransportiert. Ob sich darunter auch die Kisten befanden, in denen das Bernsteinzimmer gewesen sein soll, weiß er nicht zu berichten.

J.Schatrow gibt im September 1960 in der "Iswestija" einen anderen Hinweis auf das Gut Groß-Friedrichsberg: "Der Kommission wurde eine Glasflasche mit einer Notiz übergeben, die man auf dem Gelände eines früheren Landgutes von Erich Koch gefunden hatte.

Die Notiz besagte, daß auf dem Landgut sowjetische Kriegsgefangene gearbeitet hatten, die man zwang, im Garten irgendwelche geheimen Lagerbehälter anzulegen. Die Notiz war mit einem Namen unterzeichnet. Natürlich war diese Mitteilung interessant. Lebte aber der Schreiber der Zeilen noch? Und konnte man ihn ausfindig machen? Mit viel Mühe gelang es, ihn tatsächlich zu finden und nach Kaliningrad kommen zu lassen.

Der ehemalige Kriegsgefangene fand die Stelle sehr schnell, an der er damals vor den Mündungen deutscher Maschinenpistolen hatte arbeiten müssen. Seiner Aussage zufolge handelte es sich um Betonrohre mit großem Durchmesser, die aufrechtstehend in den Boden eingelassen und mit Deckeln verschlossen worden waren. Diese Rohre wurden auch entdeckt, aber .,. sie waren leer. Koch hatte keine Gelegenheit mehr gehabt , sie zu benutzen, oder er hatte die dort verborgenen Schätze vor seiner Flucht wieder entfernt.

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